IM NAMEN DER STADT
Raum-Installation, Performance, Talks
Von Kostjantyn Zorkin
In Zusammenarbeit mit dem Literaturmuseum (Charkiw)
Eröffnung: Freitag, 24.10., 19 Uhr, Performance und Talk
Freitag, 24.10., 13-20 Uhr, Ausstellung
Samstag, 25.10., 13-20 Uhr, Ausstellung
Die Raum-Installation „Im Namen der Stadt” versteht sich als künstlerischer Körper, der durch seine vielfältigen Elemente, wie die Besuchenden selbst zum Leben erweckt. Sie ist sowohl eine Ansammlung von Skulpturen, wie ein Ort für Performances, Dialog und Zusammenkünfte.
Victor Dvornikov
Viktor Dvornikov ist ein in Charkiw geborener Architekt und Restaurator. Er studierte an der Nationalen Universität für Bauingenieurwesen und Architektur (KNUBA) in Charkiw an der Fakultät für Architektur. Er leitet die Organisation „Plattform für Stadtentwicklung“ und die Architekturwerkstatt „SVOE“. Er beschäftigt sich mit der Erhaltung und Popularisierung des kulturellen Erbes, Restaurierung, architektonischer Gestaltung sowie der Gestaltung und Herstellung von Autoren-Innen– und Landschaftsgestaltungsgegenständen.
Kostjantyn Zorkin
Konstantin Zorkin – Künstler. Geboren 1985 in Charkiw (Ukraine). Ausbildung: Staatliche Kulturakademie Charkiw, Fachrichtung Kulturwissenschaft. Arbeitet in den Bereichen Performance, Puppentheater, Grafik, Bildhauerei, Installation, Land Art usw. Er ist Autor der Bühnenbilder für zahlreiche Theaterstücke, darunter „Giraffe Mons“ (Charkiwer Puppentheater) und „Medea“ (Frankiwsker Dramatheater). Gewinner des Allukrainischen Theaterpreises GRA 2024 „Für die beste Bühnengestaltung“. In seiner Arbeit verwendet er natürliche Materialien (Tinte, Papier, Holz, Metall, Textilien) sowie manuelle Werkzeuge und Bearbeitung.
GENOCIDE
MultimedialesKonzert
Von Aziza Eskender
Freitag, 24.10., 21 Uhr
Die Musikperformance „Genocide“ von Aziza Eskender erzählt die Geschichte der Krimtata:innen – vom Schmerz der geistigen und körperlichen Versklavung bis hin zur Suche nach Befreiung und Gerechtigkeit. Aziza fragt, welche Rolle Kunst im Krieg spielt, und sieht sie als Kraft, die inspiriert, Widerstand formt und Imperien erschüttern kann. Krim-Ukrainer:in zu sein bedeutet für sie, Freiheit, Würde und die Einzigartigkeit des Individuums zu verteidigen. Ohne eine freie, demokratische Krim, so ihre Überzeugung, wird es keinen Frieden geben – denn sie ist der Schlüssel zu tiefgreifenden Veränderungen. Aziza Eskender ist eine Stimme der Krim, die dank des Kampfes vieler früherer Generationen und vieler Zeitgenossen widerhallt, eine Stimme, die trotz der dunklen Jahrhunderte der Zerstörung und des Völkermords widerhallt und heute für Freiheit, Gerechtigkeit und die Wiedergeburt ihres Volkes steht.
Aziza Eskender
Aziza Eskender ist eine nicht-binäre, multidisziplinäre Künstlerin aus der krimtatarischen Gemeinschaft. Durch Musik, Malerei, Tanz und Performance erforscht sie den Weg ihres Volkes von geistiger und körperlicher Versklavung hin zur Befreiung und zur Geburt neuer Ideen für die indigenen Völker der Ukraine. Geboren im Exil in Usbekistan, repräsentiert sie eine neue Generation freier Krimtataren, die es als ihre Mission sehen, Welten zu verbinden und für die Dekolonisierung des Denkens zu kämpfen. Ihre Kunst – dunkler krimtatarischer Trip Hop – macht den Schmerz des Wandels spürbar und fordert dazu auf, Fehler einzugestehen, mutig gegen Stereotype zu kämpfen und eine andere Zukunft zu entwerfen.
SONGLINES OF UKRAINE
Ein multimediales Konzert zwischen experimentellen Klängen und traditionellen Sounds
Ein Projekt von Kultur Medialna und Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln e.V.
Samstag, 25.10., 21 Uhr
In der Vorstellung der australischen Aborigines haben Vorfahren bei der Erschaffung der Welt Linien von Liedern über das Land gezogen. Diese „Songlines“ sind zu unsichtbaren Wegen geworden – Meridianen, entlang derer man sich in Raum und Erinnerung orientieren kann.
In vielen ländlichen Regionen der Ukraine existiert auch heute noch ein reiches kulturelles Erbe. Hier erklingen tausende von Stimmen – in verschiedenen Sprachen und Rhythmen, die von vielfältigen Identitäten erzählen und den Kolonialisierungsversuchen Russlands seit jeher trotzen.
SONGLINES OF UKRAINE ist ein Projekt zur Erforschung und Dokumentation traditioneller Musikpraktiken von Budjak (Teil Bessarabiens). Unter der Leitung der Sängerin Mariana Sadovska und des Musikethnologen Artem Tselikov begabt sich ein Team aus Künstler*innen in albanische, bulgarische, gagausische, moldawische, rumänische und romani Dörfer dieses Gebietes, um die Musik und Traditionen der dortigen Bewohner*innen zu erleben.
Nach den Recherchen und künstlerischen Arbeitsphasen in Dnipro und Köln lädt das Ensemble zu einer musikalischen Reise ein, die durch eine interaktive Klanginstallation von Marko Medvedev, eine Videoprojektion von Olena Misura, Corss-Over-Kompositionen von Mariana Sadovska und traditionelle Lieder von Musiker*innen aus Budzhak führt.
SONGLINES OF UKRAINE ist ein Projekt von Kultura Medialna aus Dnipro und Freihandelszone – Ensemblenetzwerk Köln e.V., das von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Haus des Europe“ gefördert wird.
Mit: Marko Medvedev, Olena Misura, Mariana Sadovska und Musiker*innen aus der Region Budjak
Mit freundlicher Unterstützung von der Europäischen Union im Rahmen des Programms „Haus des Europa“.
Beteiligte Künstler*innen: Panas Bakanovskyi, Natalia Kalaianova, Mykola Lupan, Marko Medvediev, Olena Misiura, Ivan Mladinov, Mahdalena Paskar, Aurika Paskar, Maryna Prakhova, Violetta Shyshman, Artem Tselikov, Olha Vasylets, Mariia Yarchuk, Hanna Zheliaskova
MILITANTROPOS
Dokumentarfilm über das Leben, das nur im Krieg entsteht
FR, UA, AUT 2025, 111 min.
von Alina Gorlova, Simon Mozgovyi, Yelizaveta Smith
Freitag, 24.10., 17 Uhr
Der Film von Alina Gorlova, Simon Mozgovyi und Yelizaveta Smith zeigt, wie Menschen den Krieg als Teil ihrer Lebensrealität annehmen.
Ohne klassische Hauptfigur eröffnet er vielstimmige Perspektiven – von jenen, die fliehen müssen, über jene, die zu den Waffen greifen, bis hin zu Menschen, die ihr Zuhause verlieren oder in den Trümmern zurückbleiben. Der Film beleuchtet Reaktionen auf Aggression und Gewalt, auf den Verlust vertrauter Räume und die Anpassung an eine neue Wirklichkeit. Der Film feierte Premiere bei den Filmfestspielen von Cannes 2025 und war außerdem Teil des Programms des Filmfests München.
Beteiligte Künstlerin:
Khrystyna Lizogub
Khrystyna Lizogub ist bekannt für Butterfly Vision (2022), A Bit of a Stranger (2024), School Number 3 (2017) und Militantropos (2025) – Filme, die unter anderem auf internationalen Festivals wie Cannes und der Berlinale Premiere feierten.
MY DEAR THÉO
Dokumentarfilm über den Versuch einer Mutter ihrem Sohn zu erklären, warum sie in der Armee ist und nicht zu Hause DK, PL 2025 (98 min.) von Alisa Kovalenko
Samstag, 25.10., 17 Uhr
In einer Reihe von Briefen an ihren kleinen Sohn dokumentiert die Mutter, Soldatin und Filmregisseurin Alisa Kovalenko ihre Gedanken von der ukrainischen Front.
Alisa Kovalenko
Alisa Kovalenko, 1987 in Saporischschja geboren, ist eine ukrainische Dokumentarfilmregisseurin. Sie studierte an der Karpenko-Kary-Filmhochschule in Kyjiw sowie an der Andrzej-Wajda-Filmhochschule in Warschau. Ihr Debüt Alisa in Warland feierte 2015 im Wettbewerb „First Appearance“ des IDFA Amsterdam Premiere.
Mit ihrem zweiten Dokumentarfilm Home Games war sie erneut beim IDFA vertreten; der Film lief auf über 120 internationalen Festivals und wurde als erster ukrainischer Kreativdokumentarfilm von Netflix erworben. Es folgten Erfolge wie We Will Not Fade Away (Premiere auf der Berlinale 2023) und My Dear Théo (Premiere auf dem CPH:DOX 2025).
2019 wurde Kovalenko in die Europäische Filmakademie (EFA) aufgenommen. Zudem kuratiert sie den Dokumentarfilmwettbewerb des Molodist Kyiv International Film Festival. Im März 2022 trat sie den ukrainischen Streitkräften bei, um ihr Land aktiv zu verteidigen.
PODIUM MIT UKRAINISCHEN KÜNSTLER:INNEN II
Podiumsdiskussion mit Filmproduzentin Ulyana Osovska und Regisseurin Alisa Kovalenko und Andrij Palash
Samstag, 25.10., 18:45 Uhr
Beteiligte Künstler:innen:
Alisa Kovalenko
Alisa Kovalenko, 1987 in Saporischschja geboren, ist eine ukrainische Dokumentarfilmregisseurin. Sie studierte an der Karpenko-Kary-Filmhochschule in Kyjiw sowie an der Andrzej-Wajda-Filmhochschule in Warschau. Ihr Debüt Alisa in Warland feierte 2015 im Wettbewerb „First Appearance“ des IDFA Amsterdam Premiere.
Mit ihrem zweiten Dokumentarfilm Home Games war sie erneut beim IDFA vertreten; der Film lief auf über 120 internationalen Festivals und wurde als erster ukrainischer Kreativdokumentarfilm von Netflix erworben. Es folgten Erfolge wie We Will Not Fade Away (Premiere auf der Berlinale 2023) und My Dear Théo (Premiere auf dem CPH:DOX 2025).
2019 wurde Kovalenko in die Europäische Filmakademie (EFA) aufgenommen. Zudem kuratiert sie den Dokumentarfilmwettbewerb des Molodist Kyiv International Film Festival. Im März 2022 trat sie den ukrainischen Streitkräften bei, um ihr Land aktiv zu verteidigen.
Ulyana Osovska
Ulyana Osovska hat einen Abschluss in Internationaler Wirtschaftswissenschaft von der Nationalen Wirtschaftsuniversität Kiew. Die ukrainische Revolution im Jahr 2014 weckte ihr Interesse daran, die Welt mit der Kamera zu dokumentieren. Im selben Jahr war sie Mitbegründerin der Firma Docutoloka. Ulyana debütierte 2015 als Regisseurin mit dem Kurzdokumentarfilm „Election Agent“. Ihr Debüt als Regisseurin eines abendfüllenden Dokumentarfilms, „Almost 10,000 Voters“, feierte seine Weltpremiere beim 33. Warschauer Filmfestival (2017) und seine ukrainische Premiere bei DOCUDAYS UA (2018). Beim Rivne IFF „Dream City“ (UA) wurde dieser Film als „Bester nationaler Langfilm“ ausgezeichnet. „Tales of a Toy Horse“ ist ihr zweiter Langfilm.
Photo: Olya Vasyletz
Eintritt Frei
24.10., 17:00 Uhr
24.10., 11:00 Uhr
25.10., 11:00 Uhr